Die ganze Vielfalt dieser Insel, Land und Leute, Landschaft und Kultur stellen Almut und Frank Rother in Text und Bild einfühlsam und sachkundig vor.

 Rother - Korsika - Bildband 
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Almut Rother (Text), Frank Rother (Fotos): 
Korsika  Bruckmann Verlag, München 1989; 
144 Seiten mit 98 Farb- und 34 Schwarzweiß-
Abbildungen sowie 1 Karte, Register 
(vergriffen) 
Über das Buch: Korsika ist eine vielseitige Insel. 
Noch relativ unberührt vom Massentourismus fin-
det hier jeder, was er sucht - der Naturfreund, der 
Wanderbegeisterte, der Badeurlauber: schneebe-
deckte Berggipfel und klare Wildbäche in engen 
Schluchten, stille Kiefern- und Kastanienwälder, 
einsame Sandbuchten und Felsenkliffs. Die roten
Granitfelsen der Calanche von Piana, die weiße 
Kalksteinküste von Bonifacio, die grüne Wildnis 
der Castagniccia - eine Landschaft von faszinie-
render Vielfalt mit immer neuen Reizen, eine Bevöl-
kerung, die ernst und verschlossen, lange ihren
alten Bräuchen verhaftet blieb, die noch bis vor
kurzem die Blutrache, die Vendetta, ausübte und
die mittelalterliche Tradition des Catenacciu, der
Bußprozession am Karfreitag, lebendig erhält.
Aber Korsika ist auch eine Insel für Kulturbesesse-
ne, eine geschichtsträchtige Insel. Es beginnt im
siebten Jahrtausend vor Christi Geburt, als liguri-


sche Einwanderer nach Korsika übersetzen und
auf die dortigen Ureinwohner treffen. In der Folge
entsteht eine blühende Megalithkultur, von der der
Dolmen von Fontanaccia und zahlreiche Menhire
und Alignements, aber auch die torreanischen
Kultbauten noch heute Zeugnis ablegen. Später wird
die Insel erst von Griechen und dann von den Rö-
mern kolonisiert. Es folgen die Pisaner, deren Lehen
Korsika im Jahre 1077 wird. Ihnen sind die zahlrei-
chen romanischen Kirchen zu danken. Zu Beginn 
des 12. Jahrhunderts streckt das mächtige Genua
seine Hand nach der Insel aus. In der Seeschlacht
von Meloria wird Korsika 1284 genuesisch und
bleibt es für 500 Jahre, um dann - endgültig - dem
großen Nachbarn Frankreich einverleibt zu werden,
allen Unabhängigkeitsbestrebungen zum Trotz.

Und doch hat es einen gewichtigen Beitrag zur 
Weltgeschichte geleistet - mit Napoleon Bonaparte, 
Kaiser der Franzosen, Herrscher über halb Europa, 
dem "Weltgeist zu Pferde", wie ihn Hegel einst ge-
nannt haben soll. Aber all seine Eroberungen, sei-
ne Siege und Niederlagen, die immerhin den Grund-
stein für ein modernes Europa gelegt haben, sind 
nur Episode, gemessen an der jahrtausendealten 
Geschichte Korsikas.